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Spielraum
Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots Am Mikrofon: Tim Schauen (Wdh.)
Spielraum
Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots Am Mikrofon: Tim Schauen (Wdh.)
Klassik-Pop-et cetera
50 Jahre Klassik-Pop-et cetera Am Mikrofon: Der Schauspieler Wotan Wilke Möhring Wotan Wilke Möhring wurde 1967 in Detmold geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach einer Ausbildung zum Elektriker ging er nach Berlin: Dort besaß er einen Musikklub und war als Türsteher, Model und Maler tätig. Zum Schauspiel kam er über Workshops in Köln und Los Angeles. Heute ist er einem breiten Publikum bekannt, u.a. mimt er den Hamburger "Tatort"-Kommissar Thorsten Falke. Den Vornamen Wotan verdankt er dem Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen" - sein Vater war Wagner-Fan. Möhring selbst hat jahrelang Geige gespielt, war aber auch Mitglied einer Punkband und tourte mit dem Electro-Künstler Gabi Delgado als "DAF/DOS" durch Europa. Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal präsentierte er am 4. Oktober vor Publikum die Jubiläumsausgabe zum 50. Geburtstag von "Klassik-Pop-et cetera".
Gesichter Europas
Wales unter Wasser? Steigender Meeresspiegel und Küstenschutz Von Philipp Lemmerich Der Klimawandel lässt weltweit den Meeresspiegel steigen, auch an der Westküste von Wales. Wissenschaftler prognostizieren innerhalb der nächsten siebzig Jahre einen Anstieg um etwa einen Meter. Bei Springfluten stehen schon heute regelmäßig Häuser unter Wasser. Und das ist erst der Anfang: Seit Jahren wird darüber debattiert, wie viel überhaupt noch in kostspieligen Küstenschutz investiert werden soll. Zum Beispiel in dem Dorf Fairbourne: Als bekannt wurde, dass die Regionalregierung darüber nachdachte, das Dorf langfristig aufzugeben, liefen die Anwohner Sturm. Die Immobilienwerte brachen quasi über Nacht ein. Die Pläne sind mittlerweile wieder vom Tisch, doch was bleibt, ist die Unsicherheit. Die Bewohner fragen sich, wo sie in Zukunft leben werden, und möchten doch nicht als "Klimaflüchtlinge" gelten.
Hörspiel
des Monats Juli 2024 Blaupause Von Leonie Lorena Wyss Regie: Henri Hüster Mit: Lara Sienczak, Sophia Kennedy, Sasha Rau, Svetlana Belesova, Edith Saldanha, Josefine Israel, Maximilian Scheidt, Levin Hofmann und Leonie Lorena Wyss Komposition und Gesang; Sophia Kennedy Technische Realisation: Christian Alpen und Sebastian Ohm Regieassistenz: Sarah Veith Dramaturgie: Michael Becker Produktion: Norddeutscher Rundfunk 2024 Anschließend: Hauptsache Hörspiel - Folge 24 Von Hanna Steger und Max von Malotki Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste: "Auf einmal war sie weg. Verschwunden. Verschwunden im Sinne von nicht wiedergekommen, im Sinne von nie wieder aufgetaucht", die Farbe Blau, das Symbol für - was auch immer. Weg ist das Symbol, durchgestrichen die Bedeutungen: Wir werden im Hörspiel "Blaupause" von Leonie Lorena Wyss mit einer Verblüffung nicht einfach abgeholt, sondern gleich mitgerissen, hineingerissen in den schnatternden Urwald menschlicher Gefühle, Regungen und Bewegungen, Seufzer und Sätze. Wir verirren uns im Schatten junger Mädchen auf ihrem qualvoll süßen, erschreckend sehnsüchtigen Coming-of-age-Weg. Der beginnt bei der unvermeidlichen Familienfete inklusive Chor der dreizehn "Cousinenköpfe dicht über der Bärlauchsuppenpfütze vor ihnen", bei penetrant ratgebenden Tanten und dem Überfall eines Gesprächsstoffes, des Gesprächsstoffes überhaupt: SEBASTIAN. Begleitet von allen nur denkbaren Variationen zum Thema Kichern. "Wir haben uns geküsst, und bald sicher auch das andere." Grell ziehen die Stationen des Passionswegs an uns vorüber: So der Biologieunterricht mit seiner Tier-Doku und den "Jungs in der hintersten Reihe", die "angefangen haben zu pfeifen, als da der Löwe irgendwie so von hinten auf die Löwin". Oder die Kaufhofkasse, bei der sich peinlicherweise herausstellt, dass die gewählten Kaugummis mit Wassermelonengeschmack nicht zum Kauen gedacht sind. Da sind die Tampons, für alle Fälle schon mal eingepackt. Das herumgereichte Filmstill, darauf: "Zwei Frauen, die eine blaue Haare, die andere dunkelblond, schauen sich an, die Lippen ganz nah, küssen die sich?" Und danach die heimliche Internet-Recherche. Party, Wohnzimmer-Dancefloor und fettige Chipsfinger. Alle nur denkbaren Variationen zum Thema Sebastianslachen. Digitaler Lesbentest und zarte Versuche. Später dann - "wir sind zwanzig" - auf dem Teppichboden in der Wohnung des 38-jährigen Tindertypen, "Flusen, die kratzen im Rücken, die Uhr mit dem Eiffelturm an der Wand, der Zeiger zwischen 0 und 1." Ein Rausch geht zu Ende, der rasante Trip ins Erwachsenenalter in seiner ganzen, harten Ambivalenz. Leonie Lorena Wyss schneidet die Realitäten nur an, zeichnet sie aber im Ausschnitt präzise nach und kommt darum ohne Erklärungen aus. Das ist korrektes Zitieren der Wirklichkeit. Auch in der Hörspielumsetzung: Die Töne stimmen, die Sprechhaltungen des brillanten Ensembles leisten nachgerade Wahrheitsnachweise. Dabei verwebt der Regisseur Henri Hüster Text und Sprechchoreinsätze mit der Bruitage und den Klängen von Sofia Kennedys Soundtrack zu einer Einheit, die zwischen dialogischem Rap und akustischem Comic oszilliert. Bilanz: Heiße Ästhetik, ganz große Kunst und darum Hörspiel des Monats Juli 2024.
Atelier neuer Musik
Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal "A Sun Of One's Own" Werke von Elnaz Seyedi Aufnahmen u.a. mit dem Trio Aventure, der Musikfabrik, dem Kommas Ensemble Am Mikrofon: Sophie Emilie Beha Seit fast 40 Jahren fördert der Deutsche Musikrat im Rahmen seiner "Edition Zeitgenössische Musik" vielversprechende jüngere Komponierende, die in Deutschland studierten und hier ansässig sind. Die jüngste Veröffentlichung gilt der Wahl-Kölnerin Elnaz Seyedi. Sie wurde 1982 in Teheran geboren, wo sie Komposition und Informatik studierte. In Bremen komplettierte sie ihre Ausbildung bei Younghi-Pagh Paan und Jörg Birkenkötter. Auf dem deutschen Veranstaltungsmarkt ist Seyedi längst keine Newcomerin mehr, was zahlreiche Preise und Festivalauftritte belegen. Für ihre Porträt-CD hat die Komponistin eher klein besetzte Kompositionen zusammengestellt. In ihnen wird höchst Subtiles offenbar: Seyedi arbeitet in Spannungsfeldern zwischen Fragment und Kontinuum, Entwicklung und Stillstand, Klang und Geräusch. Die ausdifferenzierten Schattierungen und mikrotonalen Details ihrer Werke fordern das Hören hinaus.
Lange Nacht
Er sah die Welt von unten Die Lange Nacht über Hans Fallada Von Eva Pfister Regie: Stefan Hilsbecher (Wdh. v. 1./2.2.2020) Er schrieb große Romane über kleine Leute: über Arbeitslose und Gefangene, über Landarbeiter und Prostituierte, über Spieler und Trinker: Hans Fallada, einer der besten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Die Jugend des 1893 Geborenen war geprägt von Krankheit, Drogensucht und Gefängnis. 1932 wurde er mit dem Roman "Kleiner Mann, was nun?" weltberühmt. Erst nach seinem Tod erschien 1947 sein zweites Meisterwerk "Jeder stirbt für sich allein". Rudolf Ditzen, wie der Autor mit bürgerlichem Namen hieß, kannte alle Milieus, die er schilderte, aus eigener Erfahrung, denn das Leben riss ihn immer wieder aus den vorgezeigten Wegen heraus und in die Abgründe hinein. Die "Lange Nacht" erzählt vom großen Werk und dem Leben einer zerrissenen Persönlichkeit. Fallada war arbeitsbesessen, suchtkrank und depressiv, aber auch liebevoller Familienvater und Landwirt.
Lange Nacht
Er sah die Welt von unten Die Lange Nacht über Hans Fallada Von Eva Pfister Regie: Stefan Hilsbecher (Wdh. v. 1./2.2.2020) Er schrieb große Romane über kleine Leute: über Arbeitslose und Gefangene, über Landarbeiter und Prostituierte, über Spieler und Trinker: Hans Fallada, einer der besten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Die Jugend des 1893 Geborenen war geprägt von Krankheit, Drogensucht und Gefängnis. 1932 wurde er mit dem Roman "Kleiner Mann, was nun?" weltberühmt. Erst nach seinem Tod erschien 1947 sein zweites Meisterwerk "Jeder stirbt für sich allein". Rudolf Ditzen, wie der Autor mit bürgerlichem Namen hieß, kannte alle Milieus, die er schilderte, aus eigener Erfahrung, denn das Leben riss ihn immer wieder aus den vorgezeigten Wegen heraus und in die Abgründe hinein. Die "Lange Nacht" erzählt vom großen Werk und dem Leben einer zerrissenen Persönlichkeit. Fallada war arbeitsbesessen, suchtkrank und depressiv, aber auch liebevoller Familienvater und Landwirt.
Klassik live
5. Raderbergkonzert Liederabend Alina Wunderlin Amy Beach Elle et moi, op. 21 Nr. 3 Josephine Lang Traumbild, op. 28 Nr. 1 Augusta Holmès Le Désir und La Haine (Nr. 6. u. 4. aus: "Les Sept Ivresses") Isabelle Aboulker Je t'aime Alina Wunderlin. Sopran Anastasia Grishutina, Klavier Teodor Rusu, Cello Aufnahme vom 20.2.2024 aus dem Deutschlandfunk-Kammermusiksaal in Köln
Heimwerk
Chen Xiaoyong Qian and Yan für Di, Pipa, Zheng, Erhu, Klarinette, Akkordeon, Violine und Violoncello Yang Shen für Sopran, Sheng/Xun, Zheng, Flöte, Klarinette, Viola, Violoncello und Schlagzeug Julia Henning, Sopran E-MEX-Ensemble Chai Found Music Workshop Musikalische Leitung: Christoph Maria Wagner